Volkswagen e-up! – Up geht’s

 

 

 

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Sven Jürisch

 

Es geht los, mit der Elektromobilität. Was vor Jahren noch als wilde Düsentrieberei belächelt wurde, kommt nun endlich in Schwung. Volkswagen will da nicht hintenan stehen und bringt mit dem e-Golf und dem e-up! zwei Elektroautos auf den Markt, die vollständig auf Benzin verzichten können.

 

Klein, aber feind. Der e-up!.

 

Mit dem elektrisierten Volkswagen up startet VW seine Elektroinitiative. Der Ultra-Kompakte City Flitzer erfreut sich momentan mit seinen verwandten Seat Mii und Skoda CityGo einer großen Belebtheit und ist als Stadtauto geradezu prädestiniert für die Umstellung von Benzin –auf Elektromotor. VW setzt dabei allerdings weniger auf optische Effekte, als vielmehr auf innere Werte, weswegen der ausschließlich als Fünftürer erhältliche e-up! ausser ein paar neuen LED- Tagfahrlichtleuchten und speziellen Alufelgen kaum von seinem herkömmlich angetriebenem Bruder zu unterscheiden sein wird.

 

Elektrotechnik fast unsichtbar

 

Ähnlich unscheinbar gibt sich der e-up! im Innenraum Nur wenig deutet auf die geänderte Antriebsart hin und wo die Batterien untergebracht sein könnten, lässt sich nur erahnen. Des Rätzels Lösung liegt im Zwischenboden. Unter den Vorder –und Hintersitzen, sowie im Mitteltunnel liegen die Akkus, ohne , dass die Insassen sie bemerken würden. VW legt besonderen Wert darauf, dass die Unterbringung auch im Hinblick auf einen möglichen Crash optimiert wurde. Eine Zerstörung der Batterien im Rahmen eines Unfalls ist nahezu ausgeschlossen, ebenso besteht auch keine Gefahr, dass eventuelle Gase aus den Akkus austreten und in die Fahrgastzelle dringen können. Der Kofferraum des e-up! bleibt im Übrigen im Vergleich zum herkömmlichen up unverändert und auch die Rücksitze können einzeln umgeklappt werden.

Volkswagen e-up! Batterien

Gut verteilt-die Batterien im e-up!

 

Bedienung leicht wie nie

 

Einsteigen, Türen schließen und starten. Den gewohnten Dreh am „Zündschlüssel“ gibt es zwar noch, doch ab da ist alles anders. Der gewohnte Sound des startenden Motors fehlt, dafür zeigt das links im Kombiinstrument sitzende Powermeter die Betriebsbereitschaft des kleinsten VW an. Dann braucht man nur noch den Wählhebel in der Mittelkonsole in die Stellung D zu stellen und der e-up! schnurrt lost, lautlos und zügiger, als sein 75 PS starker Benzinbruder. Schalten muss man bis zur Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h nie, denn der e-up! hat nur einen Gang-Elektromotor sei Dank. Dennoch gibt es neben der normalen Fahrstufe auch noch individuelle Wahlmöglichkeiten.

 

e-up! Innenraum

High-Tech leicht bedienbar gemacht.

Bremsen mit Fingerspitzengefühl

 

Mit dem Wählhebel lässt sich nämlich auch einstellen, wie stark der Elektromotor die Bremsen unterstützt, denn natürlich nutzt auch dieser Volkswagen das Prinzip der Energierückgewinnung. Was in der Praxis nichts anderes bedeutet, als statt die Betriebsbremse zu betätigen, lieber rechtzeitig den Fuß vom Fahrpedalwertgeber zu nehmen und den Elektromotor bremsen zu lassen, ähnlich dem Prinzip des Fahrraddynamos.. Vorrausschauende Fahrweise und etwas Fingerspitzengefühl vorausgesetzt, kann man so den Energieverbrauch des e-up deutlich reduzieren und die von Volkswagen angegebene Reichweite von bis zu 160 Kilometern erreichen.

 

Fahrgefühl besser als beim Benziner

 

Einen weiteren Pluspunkt verdient sich der e-up! in Sachen Straßenlage. Durch das Gewicht der Batterien (230 kg) steigt das Gesamtgewicht auf 1.139 kg an, was den e-up! satter federn lässt, als seine Benzinbrüder. Ein Plus auch bei flotten Kurven, denn der e-up liegt einfach besser und man hat, nicht zuletzt durch das gute Raumgefühl auf den Vordersitzen, nie das Gefühl in einem Kleinwagen zu sitzen.

 

Teure Innovation

 

E-Mobilität schlägt Benziner? In Sachen Fahrspaß, und Verbrauch in jedem Fall, denn der e-up! benötigt lediglich 11,7 kWh/100 km. Und damit ist er der Effizienz- Weltmeister. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 25,8 Cent (Deutschland, 2013) kosten 100 Kilometer Fahrt nur noch 3,02 Euro. Doch das ist nur eine Seite der Medaille, denn den Aufbruch in die Elektromobilität lässt sich VW teuer bezahlen. 26.900 Euro kostet der e-up, bei dem allerdings eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber und eine Standheizung zur Serienausstattung gehören. Daneben liefert Volkswagen den e-up! mit einem umfassenden Mobilitätspaket aus, zu dem auch der Service gehört, das Fahrzeug bis zu zweimal bei leer gefahrener Batterie einzuschleppen. Eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometer auf die Batterie tröstet da nur wenig.

VW e-up! Ladeklappe

Alle 160 Kilometer muss nachgeladen werden.

 

Fazit: Der e-up! ist mit seiner hohen Reife ein vollwertig nutzbares City-Auto für die tägliche Routine. Einschränkungen aufgrund des E-Antriebes gibt es nach kurzer Eingewöhnungsphase keine und auch das Fahrerlebnis macht, in Kombination mit dem Bewußstein ein Teil der Innovation zu sein, einen Riesenspaß.  Einzig der Pres drückt aufs Gemüt, denn schließlich muss sich das Modell E-Auto auch finanziell rechnen. Und das tut es, nimmt man etwa den ebenfalls sehr sparsamen eco up als Vergleichsmodell, leider erst, wenn die Pioniere der Elektromobilität schon auf dem Schrott stehen.

 

 

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