Verlängerte Öffnungszeiten – Die Tücken der Türen
Autotüren sind ein Fall für sich. Insbesondere wenn der Wagen mal wieder seitlich eingeparkt wurde, ist die trickreiche Hausfrau gefragt. FrauinFahrt hat sich verschiedene Ideen rund um das Thema Autotür angesehen und verrät, welche Konstruktion die Beste ist.
Deutschland, morgens um 11:00 auf dem Supermarktparkplatz. Der silberne Ford Focus steht rechts ziemlich dicht an einem Transporter und links ist ein Kleinwagen auf Tuchfühlung gegangen. Wie nun den Ford entern, mit zwei vollbeladenen Tüten an der Hand und dem hellen Wollmantel. Schließlich ist es Winter und die Karossen der Autos sind mit einem grauen Schleier bedeckt, der sich nicht unbedingt an dem Wollmantel wiederfinden sollte. So, oder so ähnlich sehen die Probleme an der Autofront aus und nur wenige Hersteller scheinen zu bemerken, daß die Lösung dieser täglichen Challenge für die Benutzerin eines Automobils wichtiger ist, als PS oder die Höchstgeschwindigkeit.
Ford denkt mit
Als erster Hersteller hat sich Ford Gedanken über das Problem der Autotür im Alltag gemacht. Ergebnis: Die Erfindung des ausfahrbaren Kantenschutzes. Prima Sache, denn immer, wenn die Autotür geöffnet wird, fährt eine Plastikschiene automatisch aus, um Dellen und Kratzer an anderen Fahrzeugen zu vermeiden. Funktionierte im Test tadellos, bringt für den Grauschleier am Wollmantel wenig, da der Ford zwar den Parkplatnachbarn schont, nicht aber das Ein-und Aussteigen erleichtert.
Deutlich zielführender ist dagegen die Überlegung, welche Türlänge im Alltag wohl weniger Probleme bereitet. Sicher, ein Zweitürer sieht oftmals schicker aus, ist aber wegen der Länge seiner Tür im Alltag oft nervig. Der Öffnungswinkel ist nämlich bei engem Parkraum so begrenzt, daß der eingangs erwähnte Wollmantel ein Fall für die Reinigung ist. Besser ist da der Viertürer. Seine Türen sind kürzer, was einen größeren Öffnungswinkel zuläßt. Zudem sind vier Türen einfach praktischer, da die Einkäufe oder die Kiddies ohne Probleme im Fond verstaut werden können.
Die Schebetür-der Held
Eine Ultimative Lösung stellt dagegen die Schiebetür da. Sie beansprucht nur wenig Raum und gibt nach dem Öffnen die komplette Türfläche frei. Besser geht es nicht, denn so wird das Einsteigen zum Kinderspiel und die Klamotten bleiben sauber. Doch die Schiebetür hat auch ihre Tücken, denn ihre Bedienung erfordert viel Kraft und verursacht Lärm, der besonders in der Nachbarschaft für Stirnruntzeln sorgt. Dazu bietet kein Hersteller diese Türfom für den Fahrer an, sondern lediglich für die hinteren Sitze, was in der täglichen Routine nur bedingt nutzt.
Elektrisch wird ihnen geholfen-der Peugeot 1007
Einzig Peugeot hatte einst ein Einsehen mit den Leiden der Hausfrau und produzierte den Kleinwagen 1007 mit zwei elektrisch bedienbaren Schiebetüren. Der Clou war dabei, daß die Türen auf Knopfdruck per Fernsteuerung öffneten, ein Segen wenn es in Strömen gießt. Doch leider geriet das Auto mit den Elektrotüren so schwer und so teuer, daß es nur wenig Liebhaber fand und hierzulande zu einer Rarität verkam. Schade, denn das Konzept war durchaus ausgeklügelt.
Exklusiv und teuer-Die Flügeltüren
Einen Weg zur Schonung von Kleidung und Nerven beim Parken auf engem Raum bietet auch Daimler mit seinem Flügeltürer an. Wer rund 300.000 Euro übrig hat, für den schwingen beil SLS zwei riesige Türen in die Lüfte. Dabei spielt es keine Rolle, wie eng der Nebenman geparkt hat, doch vermutlich haben Sie als Besitzerin dieses Edelrenners eh einen eigenen Parkplatz im Shopping Center oder nutzen das Valet Parking.
Die Lösung liegt im Kleinen
Für alle die, denen der Mercedes SLS dann doch zu teuer ist, haben wir den goldenen Tipp: Kaufen Sie sich das nächste Auto eine Nummer kleiner und als Viertürer. Unser Sieger im Vergleich war der Volkswagen UP! als Viertürer. Seine geringe Gesamtbreite ließ ihm auf Parkplätzen genug Raum, um ihn zum einen mittig hinzustellen und zum anderen seine kurzen Türen weit zum Ein – und Aussteigen zu Öffnen. Und als Zusatzbonbon wuselt der schmale Kompakte aus Wolfsburg auch noch da durch die City, wo für den flügellahmen Daimler SLS schon lange Schluß ist.