Volkswagen Beetle-Eine runde Sache
Seit Oktober letzten Jahres wird der Nachfolger des New Beetle an die Kunden ausgeliefert. Aber erst jetzt reicht Volkswagen die sparsamen Downsizemotoren nach. FrauinFahrt war auf ersten Testfahrten mit den neuen Modellen an der Algarve unterwegs.
Mit dem ersten New Beetle zielte Volkswagen noch auf das Kindchen-Gen in uns. Seine Kulleraugen wirkten so hilflos, dass man den Kleinen am liebsten ins Wohnzimmer mitnehmen wollte. Der Nachfolger macht damit Schluß. Klare Linien, statt sanfter Rundungen. Das Auto wirkt modern und wesentlich sportlicher. Dazu große Leuchten an Front und Heck, sowie rassige Alufelgen. Der Beetle 2012 ist ein Hingucker. Volkswagen bietet dazu eine Reihe von „Tuning Aufklebern“ an. Keine Angst, es kommen keine lustigen Figuren ans Auto, sondern vielmehr rassige Rallyestreifen im Stil der 70er Jahre oder coole Billardkugeln. Ein witziges Detail, das man Jahr für Jahr wechseln und so dem Beetle einen immer wieder neuen Look verleihen kann.
Aufgeräumt- der neue Innneraum
Der Innenraum des Beetle hat mit der Einführung der zweiten Generation ebenfalls an Attraktivität gewonnen. Zentrales Element ist das in Wagenfarbe gehaltene Blade der Armaturentafel. Das sieht schick aus und gibt dem Beetle Innenraum eine nostalgische Hochwertigkeit. Schon der Urahn verfügte über dieses in der Ausstattungslinie „Design“ enthaltene Feature, zu dem auch ein zweites Handschuhfach, das sogenannte Käferfach gehört. Der zum Öffnen angebrachte Alluminiumhebel ist in seiner Solidität beispielhaft für die gesamte Verarbeitung des Beetle. Bereits in der Basisversion wirken die verwendeten Kunststoffe hochwertig, hier und da blitzt matter Chrom hervor und Schalter und Hebel rasten mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks ein. Bestellt man dann noch die zweifarbige Ledersitzgaritur dazu, ist ein Unterschied zu wesentlich teureren Autos kaum mehr auszumachen.
Lifestyle muß nicht die Welt kosten
Überhaupt ist die Preisgestaltung des Beetle im Vergleich zu anderen Lifestylemodellen erfreulich. Das neue Basismodell mit dem nur 1,2 Liter großen Vierzylinder Benziner und 105 PS bietet Volkswagen in der Basisversion “ Beetle“ für rund 17.000 Euro an. Damit kann man zufrieden sein, wenngleich auch der Motor an dem Gewicht des Beetle etwas schwer zu schleppen hat. In der Stadt fällt dies weniger auf, als auf der Landstraße oder der Autobahn, doch wer es dynamischer mag, greift besser zum gleichstarken Diesel mit 1,6 Litern oder dem neuen 1,4 Liter 160 PS Benziner. Beide Motoren verhelfen dem Volkswagen zu flotten Fahrleistungen, ohne an der Zapfsäule dafür einen allzu hohen Tribut zu fordern. Das gesparte Geld lässt sich auch sinnvoller in dieAufwertung der Basisausstattung investieren. Bei der ist zwar eigentlich alles an Bord , was man im Autoalltag braucht, doch bietet Volkswagen zahlreiche verführerische Optionen an, mit denen der „Beetle“ zum persönlichen Aushängeschild wird. Etwa die aufwändige Soundanlage des Herstellers „Fender“ oder das großflächige Panoramaaufstelldach aus getöntem Glas, das fast vergessen läßt, das Volkswagen mit dem Beetle Cabrio derzeit noch im Verzug ist. Wer es sportlich mag, der wählt das Ausstattungspaket “ Sport“ , was u.a. 17 Zoll Alufelgen und passgenaue Sportsitze beinhaltet. Kleiner Wehrmutstropfen am Rande: Trotz der recht unübersichtlichen Karosserie bietet Volkswagen den eigentlich selbstverständlichen Parkpiepser für alle Ausstattungslinien nur gegen einen saftigen Mehrpreis von 545-. Euro an, während der in anderen Modellen erhältliche Einparkautomat, ebenso wie die City-Bremsfunktion, überhaupt nicht lieferbar sind.
Beetle Algarve
Fazit: Die zweite Auflage des Beetle ist rundum gelungen und ihr Geld wert. Statt auf kurzlebigem Lifestyle Schickimicki setzt Volkswagen auf solide Technik und beständiges Design. Das man in Wolfsburg dabei die Praxistauglichkeit und die Kosten im Auge behalten hat, macht den Kugelporsche nur noch sympathischer.
FrauinFahrt empfiehlt: Für die City und gelegentliche Ausflüge in die Ferne ist der 105 PS Diesel die beste Wahl. Mit rund 5,5 Liter auf 100 Kilometer ist er sparsam und dennoch spritzig. Die Basisversion verzichtet zwar auf das schön anzuschauende Armaturenbrett, bietet aber den besten Gegenwert für das Geld und läßt mit knapp 20.000 Euro noch genügend Luft für die ein oder andere Sonderausstattung.